2014/05/23

holding out her flaming heart...




KARITAS
"...she is holding out her flaming heart to God, or shall we say ‘handing’ it to Him, exactly as a cook might hand up a corkscrew through the skylight of her underground kitchen to some one who had called down to ask her for it from the ground-level above."
Marcel Proust



i'm not sure if i am posting this because i love these images by giotto or because i like the website where i have got this from so much. i'm talking about the great publicdomainreview.org



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2014/05/22

'66...


„L’Europe se fera dans les crises“

auch wenn inzwischen eine halbherzige bankenunion umgesetzt worden ist, auch wenn griechenland, oder das was nach dem sozialen kahlschlag davon übrig geblieben ist, an den kapitalmarkt zurückgekehrt ist: dieses manifest deutscher ökonomen, juristen und politologen von okt. 2013 ist nach wie vor aktuell.


an ANSWER to the manifesto in ENGLISH by mr. piketty


this thing isn't finished yet... (zweckentfremdet von hier)



Einige Auszüge

Heute wissen wir: Das Prinzip der Eigenverantwortung, das Prinzip des No-Bailout war richtig. Aber es scheitert dort, wo seine Durchsetzung einen Kollateralschaden verursacht, der so groß ist, dass von vornherein weder Schuldner noch Gläubiger an die Ernsthaftigkeit der Eigenverantwortungsver-pflichtung glauben.


--> Eigenverantwortliche Schuldner brauchen eigenverantwortliche Gläubiger
Richtig ist aber auch, dass die Krise etwa in Spanien oder Irland selbst durch den Fiskalpakt nicht verhindert worden wäre. Die fiskalischen Risiken, die sich dort aufgebaut haben, sind nicht allein durch den Bruch von Staatsverschuldungsregeln entstanden, sondern letztlich durch eine mangelhafte Regulierung des Finanzsektors innerhalb eines heterogenen Währungsraums, der starke regionale Ungleichgewichte hervorgebracht hat.


--> Eigenverantwortung und Solidarität gehen Hand in Hand

Eigenverantwortung der Mitgliedsstaaten heißt auch Eigenverantwortung ihrer Bürger. Dass diese die Krisenlasten im Wesentlichen schultern und dabei auch schmerzhafte Reformen anpacken müssen, ist daher unvermeidlich. Aber die Grenze dieser Eigenverantwortung ist dort erreicht, wo elementare Lebenschancen bedroht sind. Hier muss die Solidarität in der Union und speziell zwischen den Unionsbürgern greifen.
Die Eurozone sollte somit eine Versicherung gegen Konjunkturschocks aufbauen, zum Beispiel als gemeinsame Arbeitslosenversicherung in der Eurozone, die die nationalen Systeme ergänzt. Hiermit würden zwei Dinge erreicht. Zum einem würde man einen Mechanismus schaffen, der starken Rezessionen mit automatischen europäischen Stabilisatoren entgegenwirkt. Zum anderen würde eine Arbeitslosenversicherung auch Europa ein konkretes Gesicht bei den Unionsbürgern geben. Teilnehmen könnten diejenigen Länder, deren Arbeitsmärkte so organisiert sind, dass sie das geordnete Funktionieren der Währungsunion unterstützen.


--> Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Krise
 Wenn Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz derart dysfunktional werden, dass kein Mensch mehr vom Recht Gebrauch macht, bedroht das die Union in ihren Grundlagen. ... Die Förderung einer effektiven Rechtsstaatlichkeit, die zugleich die Autorität des europäischen Rechts gewährleistet, sollte daher eine deutlich höhere Priorität genießen als etwa die der Landwirtschaft.

 Es kann nicht sein, dass die Union Staaten, die gegen das Beihilferecht verstoßen, wirksamer zur Ordnung rufen kann als solche, die die Demokratie oder rechtsstaatliche Regeln abschaffen.

--> Was die Union zusammenhält

Politische Unionen sind dazu da, gemeinsam öffentliche Güter bereit zu stellen, die jeder für sich genommen nicht bereit stellen könnte.



--> Keine minimale, sondern eine optimale Union
...So ist es längst überfällig, neben der gemeinsamen Währung auch die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik zu verwirklichen. In einer multipolaren Welt, in der China, Russland und andere ihre Einflusssphären ausweiten und die globale Vormacht unseres Verbündeten USA abnimmt, sollte Europa seine gemeinsamen Interessen wirksam vertreten können.
In der Außenpolitik müsste es beispielsweise möglich sein, eine gemeinsame Strategie zur Ordnung des globalen Handels- und Finanzrechts und zur Nutzung globaler Gemeingüter wie Tiefsee oder Weltraum zu verfolgen.
 
--> Ein Euro-Vertrag für die Euro-Union
...Mit dem Euro-Vertrag ginge es endlich wieder darum, was europapolitisch gewollt und erforderlich ist, und nicht darum, was verfassungsrechtlich an tatsächlichen oder scheinbaren Einwänden gesehen wird.

--> Wirtschaftsregierung und Euro-Parlament

Bisher haben bei der Bewältigung der Eurokrise die nationalen Regierungschefs den Ton angegeben. Aber dieser Intergouvernmentalismus ist den Aufgaben, die es in einer Währungsunion zu bewältigen gibt, schlicht nicht gewachsen.
...
Die Euro-Regierung muss durch ein Euro-Parlament gewählt und kontrolliert werden. Es liegt nahe, dieses mit den Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus den Euro-Staaten zu besetzen, da es um die Bereitstellung der öffentlichen Güter in der Eurozone geht. Es gibt in unserer Gruppe aber auch Stimmen, die eine Besetzung durch Abgeordnete der nationalen Parlamente präferieren, um deren Anspruch, die Kontrolle über die Staatsausgaben in der Hand zu behalten, entgegenzukommen.

Jean Monnet: „L’Europe se fera dans les crises“

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2014/05/19

por qué?




Kapitalismuskritik boomt – und bleibt folgenlos. Warum? Die besten Gründe findet man erst auf den zweiten Blick


"...das paradoxe Phänomen, dass der delegierte Genuss dem eigenen vorgezogen wird... Als solch ein „Erlediger stellvertretenden Lebens“ ließe sich auch die Kapitalismuskritik dieser Tage begreifen. Sie wirkt weniger als Anstiftung zur Aktion denn vielmehr als Ersatzhandlung."

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2014/05/18

europa, ci sei? scendi?

 aus: Il Manifesto, 17.5.14.
"Kommst du runter?"


Die demokratische Legitimität der EU ist nirgendwo so schwach wie in der Krisenpolitik der EURO-Zone. Debattiert wird deshalb die  Einrichtung eines eigenen EURO-Parlaments für die Zone, das die Restrukturierungsprogramme für die südlichen Länder mit erstellt und legitimiert. Das EU-Parlament wiederum will seine direkte Legitimation durch das europäische Wahlvolk in die Waagschale werfen und die eigenen Kompetenzen gegenüber dem (nicht gewählten) InternationalenWährungsfond, der EU-Komission und den nationalen Regierungen (de facto nur jene der wirtschaftlich stabilsten EU-Staaten) stärken. Bisher hat es nur das Recht angehört zu werden. Das ist in der Tat wenig.
Wie aber sollen in einer (europäischen) Demokratie derartig massive Eingriffe in das eigene Staatswesen für die Südländer akzeptabel sein, wenn die eigenen politischen Repräsentanten keine relevante Stimme im Entscheidungsfindungsprozess haben. Haben sie etwa ihr Recht auf demokratische Beteiligung verwirkt? 


Rettungsschirm soll Troika ersetzen  (Link)
EU-Parlament will mehr Mitsprache bei Hilfen für Krisenländer 
"Aus diesem Grund haben die Parlamentarier eine Liste mit 29 Fragen an eine Reihe von prominenten Empfängern versandt, darunter EZB-Chef Mario Draghi, IWF-Chefin Christine Lagarde, Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso. Antworten will das Parlament dabei unter anderem auf die Frage haben, wie die Programme gestaltet wurden. Etwa, nach welchen Kriterien die Reformprioritäten gesetzt und die Schuldentragfähigkeit prognostiziert wurden. Darunter auch die Frage:"Sind Sie der Meinung, dass alle Konsolidierungsmaßnahmen/Strukturreformen gleichmäßig aufgeteilt wurden unter den Bürgern und zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor?"Aber auch, welchen Spielraum die Länder bei der Umsetzung der Maßnahmen hatten.Gefragt wird zudem nach dem Zusammenspiel der Institutionen. Etwa, in welchem Umfang die Euro-Gruppe an der Ausgestaltung der Programme beteiligt war und wie der Entscheidungsprozess abgelaufen ist.Wer übernimmt die endgültige Entscheidung über konkrete Maßnahmen, die von den Mitgliedsstaaten getroffen werden?Wie schlägt die Troika konkrete Maßnahmen vor?Was die demokratische Legitimierung angeht, will das Parlament wissen, wie oft die Vertreter der Troika vor den nationalen Parlamenten gehört wurden.Ähnliche Fragen, allerdings in der Summe nur neun, gehen im Rahmen der Untersuchung auch an die betroffenen Mitgliedsstaaten:Was war die Rolle der nationalen Parlamente bei der Verhandlung?Wie hat die Regierung dem Parlament den Text präsentiert?Wie hat das Parlament die endgültige Vereinbarung verabschiedet?Haben die Sozialpartner sich an der Diskussion über die Absichtserklärung beteiligt?"



2014/05/16

when you mess with us...



rotem shefy, leat sabbah. tel aviv.

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fellow of gonville and caius college, cambridge...





"As I have seen myself in the gallery, people are often shocked when they realise that the naked image stood before them is an intelligent woman."

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just in case you didn't know which europe you wanted...

ladies. gents.
may, 25th. european elections.
this is NOT about whether you like your national government or if hate it.
this is about which europe you want to have.

your favourite national party in strassburg is part of a bigger european party.
you should know what this european party stands for.
caution:
there may be a big difference between your party's goals in your national context and what it is involved in on the european scale. you should know which european party your party is a member of.

source: castro-conde

the abbreviations for the uninitiated...



EPP (christdemocrats and conservatives)

PES (social democrats and socialists)
ALDE (liberals)
EDP (conservatives)
EGP (greens)



EFA (regionalist & separatist parties)


EL (left, communists, greens)


MELD (extreme right)


EAF (extreme right)


nobody knows where the new entries (as the italian movimento 5 stelle) are going to be found. maybe their voters will discover only after the elections that their party will need to allign itself with a bigger party.

2014/05/13

l'incapacitá...



"dell’incapacità di riconoscere che se la sanzione occidentale è inefficace allora l’alternativa è secca: o li affondi prima che sbarchino o li accogli."

scavalca il limes!
 (cliccando sul link)
 

2014/05/04

the abyss between "steve jobs" and you...




steve jobs. a genius at pushing boundaries too far? 
(the nytimes on jobs being "a walking antitrust violation")



it's not about jobs personally (he is dead now, and he won't be useful for apple for that long anymore). and it's not even about apple (other companies will take it's place). and it surely is not about being pro apple products or against them (i guess, you know what you are doing with your money).
it's about our culture steered by icons of creativity and innovation, guided by images of visionary ceos, lulled by heroes of individuality in a world of alleged sameness - all strategically generated by the well-funded marketing departments of corporations, like apple.
what should be talked about is this kind of culture that hides a banal truth - that what a corporation like apple does has to do with work, with production, with advertisement and consumption. it is not about self-actualization (of employees), about freedom or quality of living (of consumers), or even about the 'prowess of a nation'.
the real questions are the ones about quality of work and of employment contracts, about working conditions, about working legislation, about truth in advertising, about the 'biography' of a product we buy, about the autonomy of politics, about corruption in the economy and ability of the state to oppose it.

there is an abyss between the image that corporations create of themselves and their products, and the reality this image hides. an abyss  t h a t   w e   c a n ' t   a f f o r d.

just ask the 64 000 workers that have filed a class action against apple, google, adobe, and intel.



images: hagiography by fans and by the advertisement industry.

you wanna be amazed?





oh, i love this one.
late 1976.

mallard - your face on someone.



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