2011/08/29

passing sleeping cities, fading by degrees...


musik für fernfahrerinnen. wie kühlwasser für die gleichförmig schwere bewegung auf dem dünnen, in der hitze flimmernden asphaltstreifen zwischen der blassblauen fläche oben und der staubgelben unten. die rechte hand am lenkrad, der handrücken der anderen immer wieder an der stirn, während die unterseite der oberschenkel sich mit bewundernswertem eifer und verlässlichkeit an den lederbezug des sitzes heftet. allzu mühsam, wären da nicht kiko und sein traumtanz im lavendelkühlen mondlicht.
in der nacht immer noch derselbe asphalt, das nervöse flimmern drei gelber streifen im lichtkegel des wagens. nur der horizont ist im dunkel verschwunden, im straßengewirr in stadtnähe. telegraphenstangen rasen in regelmäßigem rhythmus am truck vorbei. gleichgültige lichter, gereizte augen. fahrtenschreiber und termindruck pochen im hinterkopf. late night boogie in der magengegend, tom petty im radio.

danke, sca für die idee. einen lieben gruß an meine lieblingslastwagenfahrerin, die ein kaputter fuß gerade an ein viel zu kleines stückchen stadt kettet.

los lobos - kiko and the lavender moon (1992)

tom petty - saving grace (2006)


céline bonacina trio - course pour suite (2010)

los lobos - 27 spanishes (2011)

jean-luc ponty - renaissance (1975)


musica per camioniste. come acqua di raffreddamento per il movimento pesante e regolare sull'asfalto tremolante dal caldo compreso dalla superficie pallida azzurra sopra e quella gialla e polverosa ai suoi lati. la mano destra sul volante, il dorso dell'altra mano continuamente sulla fronte. la pelle delle coscie s'accinge a fissarsi sul rivestimento di cuoio del sedile. sembra che ci metta tutta la sua energia. per fortuna che c'é kiko col suo ballo sonnambulo sotto la frescura di una luna di lavanda.
ore dopo l'asfalto si é raffreddato. tre linee gialle ci ballano sopra nei due coni luminosi del camion. nella vicinanza della prossima cittá l'orizzonte scompare in un groviglio buio di strade. pali telegrafici sfrecciano in un ritmo regolare e persistente. luci anonime, occhi irritati. la scatola nera e il libro delle ordinazioni si fanno spazio nella mente della conducente. sará una notte lunga. col late night boogie nell'epigastrio e tom petty nella radio.



kiko and the lavender moon
out dancing making faces at
a big black cat
and then he flies
up to the wall
stands on one foot
doesn't even fall

and it’s hard to say
who you are these days
but you run on anyway
don’t you baby?


image: 1, 2.

2011/08/21

well here i come, baby, and here i go...


kiss - boomerang (1989)


now, catch this train...
hell yeah!!!



image: 1

2011/08/18

i married a boxer to keep me from fighting...





sembra quasi un dialogo. due anime con la stessa ambizione di capire. da una parte aëla labbé, che arrangia i personaggi davanti alla sua lente come i pezzi sulla scacchiera. racconta le loro storie, le loro relazioni.
dall'altra parte la musica di kristin hersh sembra volerle rispondere. aspira alla stessa chiarezza, alla stessa franchezza. analizza quello che ha davanti a se e lo riduce ai suoi elementi piú basali. melodie di chitarra e di canto di una freddezza impenetrabile, un ritmo che a volte sembra spiazzato, isolato. con cura tutte le traccie sono presentate una vicino all'altra come se non avesse nessuna importanza se il risultato complessivo potesse ancora essere considerato 'bello'. le sembra bastare che sia vero.


fast hört man zwei seelen zueinander sprechen. jene von aëla labbé, die diese bilder arrangiert hat - menschen, aufgestellt wie die figuren auf einem schachbrett. ihre beziehung zueinander im mittelpunkt, ihre geschichte, ihr begehren und ihr ernst.
und jene von kristin hersh. ihre musik strebt nach derselben klarheit. will das, was ist, auf seine grundlegendsten elemente reduzieren, um zu verstehen. melodien von einer seltsamen kühle. die gitarrenlinie und und jene der stimme, der stockende rhythmus, alles mit sorgfalt nebeneinandergelegt wie die wollfäden eines pullovers, den man täglich getragen hat, jetzt aber auflöst, faden für faden, um zu sehen, wie er gemacht ist. fast so als ob es keine bedeutung hätte, ob das, was sie findet und vor sich ausbreitet, noch 'schön' ist. solange es nur wahr ist.




kristin hersh - hips and makers (1994)

kristin hersh - your ghost (1994)



images: aëla labbé

2011/08/15

the glorious land...



in england brennen die straßen. jedes land erleidet die krise auf seine weise. auf der insel schlägt man vor, den 'randalierern' per sondergesetz ihre sozialwohnungen abzunehmen. in spanien haben jene, die die flexibilisierung des arbeitsrechts schutzlos zurückgelassen hat, wieder die plätze verlassen, die sie für wochen besetzt hielten, um zu protestieren, zu diskutieren. in den vereinigten staaten triumphiert der gedanke, die krise zu überwinden, indem man den steuerstaat überwindet - mitsamt seiner sozialen sicherungssysteme und seiner leistungen für die gesellschaft. in italien - und nicht nur dort - wird über jahre hinweg das geld für investitionen im sozialwesen fehlen, in bildung und familienförderung, forschung und wirtschaftsplanung. ich wünschte, wir würden nicht so schnell vergessen, woher diese krise gekommen ist, wer sie ausgelöst hat. es waren nicht die plünderer in tottenham, nicht die 'immigranten' überall, die jetzt arbeitslosengeld beziehen, anstatt weiter für hungerlöhne zu arbeiten, oder aber auf der straße sitzen, nachdem sie unsere wirtschaft ohne jede form von sicherheit und legalität am laufen hielten. man vergisst leicht, nachdem einige jahre still verstrichen sind. im schatten von schlagzeilen, die einander ablösen und von ständig wechselnden attributen, die das wörtchen 'krise' erklären wollen (von der finanz- und bankenkrise zur wirtschaftskrise, schuldenkrise, eurokrise...). wir geben zu leicht, ohne es zu bemerken, unser gedächtnis auf und unsere aufmerksamkeit. unsere aufmerksamkeit va. dafür, welche maßnahmen unsere gesellschaften weiter zwischen neid und angst, zwischen den interessen einzelner gesellschaftsschichten und den bedürfnissen der benachteiligten aufreiben werden, welche hingegen nicht.


how is our glorious country ploughed?
not by iron ploughs.
our lands is ploughed by tanks and feet.
feet marching.

oh, america
oh, england

how is our glorious country sown?
not with wheat and corn.
how is our glorious land bestowed?
not with wheat and corn.

what is the glorious fruit of our land?
its fruit is deformed children.
what is the glorious fruit of our land?
its fruit is orphaned children.


jay kast, 24, a youth worker from east ham who has witnessed rioting across london over the last three nights, said he was concerned that black community leaders were wrongly identifying a problem "within".
"i've seen turkish boys, i've seen asian boys, i've seen grown white men," he said. "they're all out there taking part." he recognised an element of opportunism in the mass looting but said an underlying cause was that many young people felt "trapped in the system". in some senses the rioting has been unifying a cross-section of deprived young men who identify with each other, he added. "they're disconnected from the community and they just don't care." guardian, 9.8.11.

2011/08/04

the subtle flavour in the air...





manchmal ist es fast ein hauch von glück, den peter gabriel hier klavier und gitarre über die dumpfeste zerstörung legen lässt. über die schleichende verwüstung der gefühle, welche angst anzurichten vermag.
die beichte einer gemarterten seele in liedform. ihre peinigerin leicht und unscheinbar wie ein herbstduft. ringsum unbeeindruckt wiesen und felder, in die abendsonne getaucht. eine traurige miniatur. bezaubernd.


peter gabriel - mother of violence (1978)


ha un profumo sottile la paura. come polverizzato dal sole dolce della sera quando pervade un'anima e le turba i sensi. la natura intorno che rimane indifferente. un ritratto sconvolgentemente soave.


walking the street with her naked feet
so full of rhythm but I can't find the beat
snapping her heels clicking her toes
everybody knows just where she goes

fear, fear - she's the mother of violence
making me tense to watch the way she breed
fear, she's the mother of violence
you know self-defense is all you need
it's getting hard to breathe
it's getting so hard to believe
to believe in anything at all

mouth all dry eyes blood shot
data stored in microdot
kicking the cloud with my moccasin shoes
tv dinner, tv news

fear, fear -- she's the mother of violence
don't make any sense to watch the way she breed
fear, she's the mother of violence
making me tense to watch the way she feed
the only way you know she's there
Is the subtle flavour in the air
getting hard to breathe
hard to believe in anything at all
but fear

pictures: kenji toma