hochsommer. die wetter ziehen mit verlässlicher gleichgültigkeit über die stadt. die menschen ihrerseits eilen hinterher und passen ihre freizeitbewaffnung dem jeweiligen stand der dinge an. die welt, so scheints, erschwert mit heimlichem vergnügen unsere glücksmaximierung.
diesbezüglich scheitert meine wenigkeit dieser tage noch weit kläglicher. seit einer woche fesselt mich eine sommergrippe an die innenseite meiner zimmerfensterscheibe.
zeit zum zuschauen. und sinnieren.
von oben betrachtet nehmen wir menschen uns noch weit komischer aus.
ein bißchen orientierungslos lässt uns die natur zurück, wann immer sie uns auf unseren platz verweist. für einen moment nämlich fallen wir zurück in unseren urzustand umfassender haltlosigkeit in einer welt ohne bedeutung. in unseren 'natürlichen ort', dem wir uns tagtäglich routiniert entgegenstemmen in all unseren gedanken und gesprächen. das klingt tragischer als beabsichtigt. man lernt schließlich mit allem zu leben.
von unten betrachtet nämlich, solange man mitläuft, sieht die wirklichkeit meist sehr viel sinnvoller aus. und oft gefährlich unspektakulär.
ali farka touré - savane (2006)
radiohead - weird fishes/arpeggi (2007)
john lee hooker - this land is nobody's land (1966)
chris whitley - nature boy (2004)
die verwirrung, von der ali farka touré spricht, ist eigentlich eine andere, auf einer lebensbedrohlicheren ebene angesiedelte. seine suche nach sinn und seine hoffnung eine - vom hunger diktiert - handfestere. aber das zugrundeliegende problem, die unsicherheit darüber was ist, noch vor jener darüber, was sein soll, ist überall dieselbe. in westafrika wie in mitteleuropa.
'
i crossed the desert and i was struck by how the savannah and the environment have been destroyed by drought. there’s no green, no grass, no trees. It’s such a shame. but when I travelled to other countries i couldn’t replace the savannah i knew. i had to find a way to express this.
what the west sends us is called “the fight against poverty”, though that is a word that should not be
used. there is nowhere in the world where there aren’t poor people. but there is a difference because
as well as being poor we are trapped in confusion. if we keep killing each other, who will be left to
develop and build our future? i am convinced that the answer can be found in work. if you work well it brings you rewards in life.'
i left my country and my louisianna
but in other countries, good bye savannah
i found the metro isn’t easy work
but i am, i am a negro
i left a friend and my louisianna
but in other countries, good bye savannah
instead of giving us bombs
give us powered pumps so that at least
we can have what we need to live
to have a better life, and knowledge and wisdom
die bilder oben stammen von daniel
castañeda (2004).
.