2011/02/06

lord have mercy, baby, on my wicked soul...



the black keys. haben sich offensichtlich was von einer früheren generation von musikern abgeschaut - wohl schon als bleiche, magere bübchen, versteckt unter den barstühlen und tischen vor der bühne. hinter verstärkern und bierflaschen hervorlugend. die blicke auf die finger der meister fixiert.
die meister heißen r.l. burnside, junior kimbrough oder t-model ford. meist teilzeitmusiker, die im verfallenden süden der 70er die bluestradition zur ihren machten. zu einer zeit als die urbanen helden von früher immer weniger wurden und ihr publikum zusehends kleiner und älter. musik für ein vergessenes stück schwarzes amerika. sie glaubten wohl schon lange nicht mehr, über den engen zirkel einer handvoll bars und juke joints hinauszukommen, als ein kleines label namens fat possum sie in den 90ern entdeckte. die jungen wilden von einst hatten inzwischen graue haare, aber hörbar noch eine menge spass an ihrer musik.
fred mcdowell (1904-72) gehört zu einer älteren generation. spielte, wie viele schwarzer musiker seiner zeit, wann immer sich die gelegenheit gab. auf festen, auf den straßen, in den kirchen. keine aufnahmen bis er zu seinem lebensabend in den 60ern ins fahrwasser der weißen bluesbegeisterung geriet.
die keys haben sich das alles genau angehorcht - und gut daran getan. einen so expressiven und konzentrierten sänger wie dan auerbach wird man so schnell nicht finden. alles etwas lauter, dreckiger und freakiger als bei den älteren herren. nur: die essenz dazu war vorher schon da. dissonant, hypnotisch und sexy

mississippi fred mcdowell - i'm in jail again (1963)

the black keys - hold me in your arms (2003)

r.l. burnside - skinny woman (live 2001)

the black keys - thickfreakness (2003)

junior kimbrough - everywhere i go (1997)

the black keys - my mind is ramblin' (2005)


alcuni di quei sbriccioli que sono rimasti indietro dalla mia tesi sul blues. non i black keys ovviamente, che sembra abbiano un successo enorme. ma i loro antenati musicali sí, soprattutto qualcuno come fred mcdowell che nei tempi migliori del blues fin agli anni 50 non ha mai registrato una sola canzone ma fu scoperto da alan lomax, un etnologo, nel '59, dopodiché (insieme a tanti altri musicisti neri ormai vecchi) entró nel circo rappresentato dall'apropriazione del blues da parte dei bianchi, spesso studenti, negli usa e in europa.
musicisti come r.l. burnside o junior kimbrough sono arrivati piú tardi. troppo tardi per poter avere successo con la loro musica. quando il blues fu scoperto dai bianchi, la maggioranza dei neri si stava orientando altrove giá da anni.
la musica di burnside si sviluppava nel sud degli stati uniti, dimenticato e lacerato dalla macchinizzazione dell'agricoltura. una musica aperta alle tendenze attuali nel soul e nel funk, ma fiera alle radici e senza vergogna per uno stile musicale che era sempre piú fuori moda su scala nazionale. é un blues piú rozzo di molto che si udiva prima. ipnotico, dissonante e sexy. i black keys potevano costruire su un terreno eccezionale.


burnside ist mir besonders sympathisch. wie er lächelt, während er spielt. gesang und gitarrenspiel durchgestylt bis in die nicht mehr hörbaren frequenzen. außerdem sieht er ein bißchen aus wie mein onkel heinrich. nur eben schwarz.


eine lässige doku zu burnside und kollegen gibt's auf: alma de blues offre un bel documentario su come burnside e gli altri furono riscoperti negli anni 90 dall'etichetta fat possum.

images: 1, 2 (auerbach), 3, 4 (mcdowell).

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